Die Arbeit in der Eingangsstufe

Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden; man muss sie auch gehen lassen.  (Jean Paul)

1. Idee und Ziel
2. Organisation
3. Arbeitsformen
4. Rituale
5. Diagnose, Förderung und Differenzierung
6. Kooperation und Teamarbeit

Idee und Ziel

Anknüpfend an die Arbeit im Kindergarten wird auch in der Eingangsstufe in altersgemischten Gruppen gelernt. Die Eingangsstufe bietet eine Reihe von Möglichkeiten, jedes Kind auf seinem Niveau zu fördern und insbesondere auf das breit gestreute Leistungsspektrum der Schulanfänger einzugehen.

In unserer Eingangsstufe wollen wir sowohl den unterschiedlichen Lernausgangslagen als auch den unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten der Kinder gerecht werden. Auf diese Weise sollen Frustrationen vermieden werden, das Sitzenbleiben entfällt.

Ihren Lernfortschritten entsprechend, bleiben die Kinder ein bis drei Jahre in der Eingangsstufe.

Durch das gegenseitige Helfen und den Einsatz von Wochenplänen, Lernwerkstätten und Freiarbeitsmaterialien fördern wir die Selbstständigkeit und das selbstbestimmte Lernen.

In den Fächern Mathematik und Deutsch wird der Unterricht stundenweise auch jahrgangsbezogen organisiert. Auf diese Weise können neue Unterrichtsinhalte der Jahrgangsstufe gezielt eingeführt und gefestigt werden. Darüber hinaus lernen sich die zukünftigen Drittklässler schon vorzeitig als Gruppe kennen, wodurch die spätere Neubildung der 3. Klasse erleichtert wird.

Organisation

Unsere einzügige Grundschule hat zwei Eingangsstufengruppen. Die beiden Klassenlehrer/-innen bilden ein Team, und achten darauf, möglichst viele Veranstaltungen gemeinsam durchzuführen.

Es gibt feste Lehrer/-innen für die Eingangsstufe und feste Lehrer/-innen, die ihre Kinder ab der 3. Klasse begleiten.

Arbeitsformen

Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber nach den Herbstferien, beginnt die Arbeit an Wochenplänen, an Stationen und an Werkstätten.

Mehrmals jährlich finden Lernwerkstatt-Tage statt, an den jahrgangsübergreifend von Klasse 1- 4 an verschiedenen Themen gearbeitet wird.

Im gesamten Unterricht gilt das Helferprinzip. Dadurch, dass die Kinder die Möglichkeit erhalten, anderen etwas zu erklären, festigen sie den Lernstoff.

Rituale

Rituale im Tagesrhythmus

Gemeinsame Begrüßung mit einem Ritual, gemeinsames Frühstück, Erledigung von Diensten innerhalb der Klassengemeinschaft

Rituale im Wochenrhythmus

Einteilung der Klassendienste, Montagserzählkreis, Besuch der Bücherei, Wochenabschlusskreis mit Verlosung des Klassentieres

Rituale im Monatsrhythmus

Vollversammlungen der gesamten Schulgemeinschaft, Treffen des Schülerparlaments

Rituale im Jahresrhythmus

Einschulungsfeier, Adventsfeiern, Weihnachtsfeier, Theaterbesuch, Sommerfest, Sponsorenlauf, Projektwochen, Schulgottesdienst

Diagnose, Förderung und Differenzierung

Diagnose:

      • Sprachfeststellung vor der Einschulung
      • Dokumentation der Lernausgangslage nach 14 Tagen
      • Dokumentation der individuellen Lernentwicklung
      • Schülerbegleitbögen zum Arbeits- und Sozialverhalten
      • Schülerselbsteinschätzungsbögen
      • Standardisierte Diagnoseinstrumente

Förderung:

Ausgehend von der in der Diagnose und den Beobachtungsbögen dokumentierten Lernentwicklung wird ein individueller Förderplan erstellt und gegebenenfalls Förderunterricht erteilt.

Differenzierung:

      • Arbeit im individuellen Lerntempo
      • Arbeit an Wochenplänen
      • Differenzierte besondere Aufgaben für leistungsschwächere und -stärkere Kinder
      • Arbeit in Gruppen / Arbeit in altersgemischten Teams (Zweitklässler helfen beim Lesen)

Siehe „Konzept zur Förderung des individuellen, selbstständigen und kooperativen Lernens“

Kooperation und Teamarbeit

Kooperation:

Es bestehen Kooperationsvereinbarungen mit unterschiedlichen Einrichtungen. Für die Eingangsstufe ist die Kooperation mit der Kita Hämelschenburg im Rahmen des Bildungshauses besonders relevant. Innerhalb des Kooperationskalenders gibt es mehrere Termine für die zukünftigen Schulanfänger, den Unterricht zu besuchen und die Schule kennenzulernen.

Die Eltern werden an einem Info-Abend über den Schulbeginn und die Eingangsstufe informiert. Wenige Wochen nach Schulbeginn finden ein Elternabend für die gesamte Lerngruppe statt.

Teamarbeit:

Die in der Eingangsstufe eingesetzten Lehrer/-innen tauschen sich ständig über die Entwicklung der Schüler aus. Elternabende, Feste und Klassenfahrten werden möglichst gemeinsam vorbereitet und durchgeführt.

Dadurch erreichen wir, dass die Kinder trotz Lehrer- und Lerngruppenwechsel Kontinuität erfahren.